Die Vorfreude auf das Topspiel zwischen dem SC Preußen Münster und Rot-Weiss Essen war schon Tage vor dem Anpfiff spürbar – bei den Fans ebenso wie bei den Vereinsverantwortlichen und Spielern beider Teams. „Beide gehören sicher nicht in die Regionalliga“, erklärte etwa SCP-Sportdirektor Peter Niemeyer im Gespräch mit unserer Redaktion. Mit dieser Einschätzung sollte er recht behalten, denn das Duell zweier ambitionierter Vereine entwickelte sich zu einer hochklassigen Regionalliga-Partie mit viel spielerischer Klasse auf beiden Seiten.
Doch für RWE-Trainer Christian Neidhart, der seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen den VfB Homberg auf gleich drei Positionen umbaute und Neuzugang Felix Bastians erstmals von Beginn an auflaufen ließ, hätte das Flutlichtspiel beim Liga-Primus aus Münster nicht ungünstiger beginnen können. Bereits in der 19. Spielminute erzielte SCP-Toptorjäger Thorben Deters die abermalige 1:0-Führung im heimischen Preußenstadion, um keine neun Minuten später den Doppelpack zu schnüren und zugleich das gleichbedeutende 2:0 für die Adlerträger einzutüten.
Engelmann erzielt den späten Siegtreffer
Während sich die Hildmann-Elf damit bereits binnen einer halben Stunde eine nahezu perfekte Ausgangslage erspielen konnte, kam von RWE im ersten Durchgang herzlich wenig. Denn abgesehen von einem Holzweiler-Distanzschuss in der 44. Minute, der knapp über das Tor der Hausherren rauschte, erspielten sich Neidharts Schützlinge keine wirklich ernsthafte Torraumszene.
Nach der Pause präsentierten sich bis dato harmlose Essener wie ausgewechselt, agierten deutlich zielstrebiger und mit mehr Spielwitz als im ersten Spielabschnitt – was sich prompt bezahlt machen sollte. Keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff düpierte der 26-jährige Kevin Holzweiler Münsters Max Schulze Niehues ein erstes Mal, ehe Isaiah Young den Spielstand nach 64 absolvierten Minuten dann doch noch egalisierte.
Doch damit noch nicht genug. Denn für Münster kam es kurz vor Schluss noch knüppeldicker, weil der zur Pause eingewechselte Simon Engelmann wenige Minuten vor Ende der Partie den 3:2-Siegtreffer für RWE markierte und Trainer Sascha Hildmann zu allem Überfluss noch mit einer Roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Während der mitgereiste Tross der Rot-Weissen allen Grund zur Freude hatte, war es für den SCP nach einer scheinbar sicheren 2:0-Halbzeitführung ein denkbar gebrauchter Abend.